Was uns die Honigbiene und die Tschechen zu sagen haben

Ein paar neue Befunde: zur Wundheilung aus der Komplementärmedizin und zur Nutzung von Komplementärmedizin in Tschechien, sowie ein paar Assoziationen

Normalerweise mache ich keine Werbung in eigener Sache. Diesmal schon: ich betreue seit einigen Jahren als Chefherausgeber das vom Karger-Verlag in liebevoller alter Verlegerarbeit herausgegebene wissenschaftliche Journal „Forschende Komplementärmedizin – Research in Complementary Medicine (FoKom)“. Warum „Liebevolle Verlegerarbeit“? Zu Zeiten von massiver Überflutung mit Online-Publikationen, bei denen nicht mal mehr richtig lektoriert wird und zu Zeiten, da die wissenschaftliche Verlagslandschaft von Giganten auf dem Markt beherrscht wird, ist es alles andere als selbstverständlich, dass sich Menschen mit gründlichem Engagement um Inhalte bemühen und nicht nur um Geld [1]. Nach dieser kleinen dankbaren Hommage in Richtung unseres Redaktionsbüros in Freiburg nun zum eigentlichen Thema dieses Beitrags.

Normalerweise ist das, was wir in „Forschende Komplementärmedizin“ publizieren recht speziell und vor allem für forschende Akteure auf dem Gebiet interessant, nicht notwendigerweise für das öffentliche Publikum. Das ist bei der neuen Ausgabe anders. Interessierte können in einem frei zugänglichen Editorial (alle unsere Editorials sind das) nachlesen, warum das Anhäufen von Daten nicht ausreichend ist, um der Komplementärmedizin zu öffentlicher Geltung im Forschungssystem zu verhelfen, solange die Vormeinungen in den Köpfen der Akteure mehrheitlich anders gelagert sind (Harald Walach: „Mehr Daten? Mehr denken? Umdenken!“).

Ich wollte aber vor allem auf zwei empirische Originalarbeiten hinweisen:

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Gesundheit – Ordnung – Krankheit – Chaos: Muster in Medizin und Heilkunde

Hier ein Veranstaltungshinweis in eigener Sache: am Samstag, 5. März 2016 findet im DAI Heidelberg, Haus der Kultur eine Veranstaltung unter dem Titel „Sinn des Lebens“ statt. Das gesamte Programm finden Sie hier: http://dai-heidelberg.de/de/veranstaltungen/sinn-des-lebens-5-12640/ Um 11:30 Uhr referiere ich zum Thema „Gesundheit – Ordnung – Krankheit – Chaos: Muster in Medizin und Heilkunde“ „Wenn die … Read more

Hat Spiritualität etwas in der Medizin zu suchen?

Einige Gedanken anlässlich einer Tagung in Wien – und ein bisschen Ketzerei angesichts grassierender Fundamentalismen

Spiritualität war als Thema innerhalb der Wissenschaft lange Zeit komplett tabu und ist es in weiten Bereichen immer noch. Das hat viele Gründe, drei davon will ich kurz anreißen und einige Gedanken zu den Konsequenzen und zu unserer jetzigen Situation anschließen.

Unsere Wissenschaft hat seit den Zeiten Galileis und anderer großer Geister im 16. und 17. Jahrhundert sehr große Fortschritte im Verständnis der Natur gebracht und sich dadurch oder sozusagen en route auch gegen ein dogmatisch von kirchlichen Behörden vorgegebenes religiöses Weltverständnis gewandt. Insofern war Wissenschaft ein großer Motor der Aufklärung und ein aufklärerisches Verständnis der Wissenschaft ist auch heute noch für viele synonym mit Antidogmatismus und antireligiösem Sentiment. Wissenschaftliche und dogmatische Konzepte davon wie die Welt funktioniert vertragen sich schlecht.

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Aufklärung und Spiritualität? Geht das? Und wenn ja: wie?

Dieser Beitrag erschien im August 2015 in der Zeitschrift „Tattva Viveka“.

Aufklärung, so meint man landläufig, ist der Triumph der Vernunft über den Aberglauben, der Wissenschaft über die Religion, des freien Denkens über das Dogma. Spiritualität, so vermutet frau, müsste doch da auch irgendwie in das System hineinpassen. Nein, sagt man, Spiritualität gehört ebenfalls in die Altkleiderkiste der Gedanken und Konzepte, die die Aufklärung ein für allemal entsorgt hat. Aber nicht doch, meinen wir, Spiritualität gehört doch zum Leben, oder?

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Von der Kunst nichts zu tun – Einige Gedanken und eine Einladung zu einem Symposion

Wir veranstalten am 22. Mai 2015, einem Freitag Nachmittag, in den Räumen der Berliner Repräsentanz der Robert-Bosch-Stiftung mit Unterstützung der Carstens-Stiftung ein Symposion, in dem wir den Fragen, die ich hier anschneide, nachgehen wollen: Ist im medizinischen Kontext – und vielleicht auch anderswo – Nicht-Handeln vielleicht manchmal sogar besser als Handeln und Intervenieren? Wie kommt es, dass wir uns überhaupt diese Frage stellen und stellen müssen? Und warum fällt es uns so schwer? Das Symposion ist frei und für alle zugänglich, allerdings ist eine Anmeldung nötig, der Einladungsflyer dient dann als Eintrittskarte.

Peter C. Gøtzsche, dessen Buch „Deadly Medicines“ ich vor einer Weile besprochen habe und das jetzt auch auf Deutsch vorliegt eröffnet den Reigen. Er vertritt ja bekanntlich die These, dass wir über die meisten Medikamente viel zu wenig wissen, dass die wenigsten wirklich effektiv sind und die meisten zu viele Nebenwirkungen haben, so dass Nebenwirkungen von Medikamenten mittlerweile die Todesursache Nummer 3 in den westlichen Ländern seien.

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