Das World Economic Forum (WEF) und die „Maßnahmen“ (NPIs) während der Pandemie

Unsere neue Studie ist publiziert

Ich führe seit einiger Zeit Experteninterviews durch, die dokumentieren, wie verschiedene Experten aus Wissenschaft, Medien, Politik und Zivilgesellschaft die Pandemie beurteilen, welche Faktoren sie am Werk sehen, welche Sicht sie haben. Immer mal wieder taucht dort auch die Idee auf, das World Economic Forum (WEF), das Prof. Klaus Schwab vor vielen Jahren ins Leben gerufen hat, könnte dort eine Rolle spielen.

Ich habe mir eine Weile lang überlegt, ob und wie sich diese Theorie testen lässt. Am Ende bin ich auf die Idee gekommen, man könnte die Anzahl der Young Global Leaders (YGL), die das WEF im Laufe der Jahre ausgebildet hat, als Parameter verwenden und mit der Intensität der „non-pharmaceutical interventions“ (NPI), im Volksmund und im Weiteren hier als „Maßnahmen“ bezeichnet, in Beziehung setzen. Das haben wir, mein Kollege Johannes Klement und ich, dann getan, und zwar zu zwei Zeitpunkten: zu Beginn der Coronakrise, also im März 2020 und beim zweiten Gipfel im Winter 2020/2021. Die Studie ist jetzt im peer-reviewten Online-Journal „Cureus“ publiziert und kann frei heruntergeladen werden [1]. (Cureus ist übrigens ein interessantes Journal; dort wurde schon unsere Immunologenumfrage publiziert [2]. Es ist ein Journal, das in Kalifornien basiert ist und von Medizinern ins Leben gerufen wurde, die ohne „Conflict of Interest“ und sehr offen vorgehen. Es ist peer-reviewt, in der Regel mit 3, mindestens 2 Reviews.)

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Entweder–Oder? Nichts von alledem.

Gedanken und neue Daten zu Impfungen, Lockdowns und anderen Merkwürdigkeiten in der Covid-19 Debatte

Das höchste Gut sei Gesundheit, heißt es. Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Genauer gesagt, ob dieser Satz stimmt, hängt vermutlich davon ab, wie wir Gesundheit bestimmen. Landläufige Definitionen gehen von der Abwesenheit von Krankheit aus. Neuere Überlegungen weisen eher darauf hin, dass man auch mit Krankheiten gut leben kann, vorausgesetzt, man kann das tun, was einem wichtig ist. Vielleicht ist dazu vor allem auch eine gewisse Freiheit nötig? Nämlich Freiheit von Angst – die einen meistens hindert an dem, was man gerne täte. Freiheit von materiellen Sorgen – die einen ebenfalls sehr einschränken. Freiheit von Sorgen um die Zukunft – die auch nicht gerade hilfreich sind. Vielleicht ist also gerade Freiheit mindestens ebenso wichtig wie Gesundheit, genauer gesagt ein wichtiger Aspekt von Gesundheit? Wie würden wir einen Menschen charakterisieren, der körperlich gesund in einer Zelle auf die Vollstreckung seines Todesurteils wartet, obwohl er vielleicht sogar unschuldig verurteilt wurde? Gesund? Armselig? Auch das wird vielleicht gar nicht so leicht feststellbar sein.

Ich weise mit dieser kleinen Denkübung darauf hin, dass die viel betriebene Praxis, Werte gegeneinander zu setzen, nicht zielführend ist. Man kann nicht Gesundheit gegen Freiheit setzen und umgekehrt. Der „entweder-oder“-Denkstil, darauf habe ich schon öfter hingewiesen, führt bei komplexen Fragen fast immer in die Irre. Denn das „entweder – oder“, das wir aus der zweiwertigen, aristotelischen Logik kennen und dem Maschinen folgen, hilft nur bei der Lösung sehr fest umrissener Fragen, die man mit Aussagelogik abbilden kann. Die tiefen Lebensfragen sind meistens komplexer und benötigen einen Denkstil, der inklusiv ist, oder dialektisch, oder meinethalben komplementär [1]. Also einen Denkstil, der imstande ist, das Gegenteil mitzudenken und irgendwie einzuschließen und so entweder zu etwas Neuem oder zu einer Synthese zu finden.

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Offenkundige und tiefe Fakten

Warum der Begriff „Verschwörungstheorie“ in der Corona-Krise Konjunktur hat und doch nur zur Vernebelung beiträgt, sowie einige neue Entdeckungen

Ich will anhand eines Beispiels einen wichtigen Unterschied deutlich machen, und dieses dann auf den Diskurs in der Corona-Krise übertragen. Nebenbei will ich noch ein paar neue Entdeckungen kundtun.

Offenkundige und tiefe Fakten

Der Unterschied, den ich klären will, ist der zwischen „offenkundigen“ und „tiefen“ Fakten. Um diesen Unterschied zu verdeutlichen, verwende ich ein Beispiel, das hoffentlich für alle einigermaßen nachvollziehbar ist (und ich entschuldige mich dafür, dass es etwas plakativ ist). Familie Meier ist eine ganz normale deutsche Familie. Was man offenkundig von ihr weiß und was Nachbarn von ihr erzählen ist Folgendes: Die Mutter widmet sich hingebungsvoll ihren Kindern. Denn eines von den beiden hat ziemliche Probleme in der Schule, das andere ist relativ schwer an Asthma erkrankt und benötigt ständig umsichtige Hilfe. Denn es ist noch zu klein, um die Erkrankung und die nötigen Medikationen selbst zu organisieren. Der Vater ist sehr viel unterwegs, weil er im mittleren Management einer Firma arbeitet. Doch obwohl er viel auf Reisen ist, ist er für die Familie da. Am Wochenende sieht man sie oft alle gemeinsam mit dem Auto ins Grüne fahren. Die Mutter fährt mit den Kindern zu irgendwelchen Terminen, zur Nachhilfe für den Großen, zu Arztterminen für die Kleine, manchmal zum Eislaufen im Winter oder ins Schwimmbad im Sommer.

Soweit die offenkundigen Fakten. Das was alle sehen, das was alle wissen und die Theorien oder Zusammenhänge, die sie daraus ableiten.

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Wie wär’s mit einem unvoreingenommenen Blick nach Schweden?

Einige neue Daten zur Übersterblichkeit durch SARS-CoV 2 (Covid-19) und zur Wirksamkeit von Lockdown und nicht-pharmakologischen Maßnahmen

Ich war einige Wochen abgetaucht, weil ich ein Buch fertig geschrieben habe, dessen Abgabetermin nahte. Jetzt kümmere ich mich wieder ein bisschen um die Nachrichten rund um die Coronakrise und es ist fast wie immer: Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, wie schnell sich die Ereignisse überschlagen, welche wichtigen Daten in der öffentlichen Darstellung ignoriert werden und wie bestimmte Schlaglichter geworfen werden.

Keiner ist frei von Fehlwahrnehmungen. Ich auch nicht, stelle ich immer wieder fest. Ich hatte ja zum Beispiel vermutet, dass wir nach der ersten Welle von Corona-Infektionen im März 2020 ausreichend Immunschutz in der Bevölkerung haben würden, um eine zweite Welle gar nicht erst zu erleben. Das war klarerweise falsch. Denn jetzt haben wir eine zweite Welle, die größer ist als die erste. Dass das nicht an zu schlechtem, zu späten oder zu wenig „Maßnahmen“ liegt, das zeigt eine neue, aktuelle Studie aus der Arbeitsgruppe von John Ioannidis.

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Corona Daten aus dem Grippe-Sentinel des RKI, neue CoV2-Daten und die Bedeutung von Vitamin D

Ich hatte schon öfter darauf hingewiesen, dass die wilde CoV2-Testerei quer durch die Republik falsche Daten erzeugt und dass der PCR-Test wenig über Krankheit und über das Risiko aussagt, ernsthafte Symptome einer Covid-19 Erkrankung zu bekommen. Das hat offenbar mittlerweile auch das RKI erkannt und verkündet eine veränderte Strategie: Gesunde und Symptomlose sollen nicht mehr getestet werden. Das haben Kritiker der offiziellen RKI Strategie übrigens von Anfang an gefordert und sind dafür ausgelacht worden. Man wolle die Ressourcen des Systems schonen, sagt das RKI. Nun, mit welcher Begründung eine unsinnige Strategie beendet wird, ist egal.

Das Grippe-Sentinel

Der Punkt ist: Eigentlich hätte das RKI gute andere Daten zur Verfügung, die es auch immer schön publiziert, nur weiß es kaum jemand. Das RKI hat nämlich seit Jahren ein sog. Sentinel-System von Allgemeinarztpraxen in der ganzen Republik aufgebaut, um den Verlauf vor allem der Grippe zu beobachten. Daher heißt das System „Grippe-Sentinel“ (von engl. „sentinel“ für „Wachposten“). Etwa 1% aller Allgemeinarztpraxen in Deutschland nehmen an diesem System teil.

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